Publikationen

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Aufbereitung von Fachwissen zur naturverträglichen Energiewende

Bei allen Fragen rund um den Naturschutz in der Energiewende unterstützt das KNE mit fundierten Auskünften und Hinweisen. Durch die Aufbereitung verlässlicher Informationen für unterschiedlichste Fragestellungen und Themen tragen wir aktiv zur Versachlichung von Debatten bei. Dabei werden aktuelle Studien und Forschungsberichte, Fachartikel und andere Publikationen berücksichtigt. Darüber hinaus findet stetig ein Austausch mit Expertinnen und Experten statt.

Das KNE erstellt unterschiedlichste Publikationen für den Wissenstransfer  – vorwiegend digital. Darin werden Ergebnisse der Wissenschaft, aktuelle Ansätze und Fragestellungen im Zusammenhang mit der Umsetzung einer naturverträglichen Energiewende kompakt aufbereitet und in den jeweiligen Fachkontext eingeordnet.

Zusammenstellungen zu ausgewählten Themen

Zum Potenzial von Antikollisionssystemen seit 2018.

Zur Probabilistik in der Signifikanz-Bewertung.

Die KNE-Jahrbücher berichteten aus der vielfältigen Arbeit des KNE, gaben aber auch externen Autorinnen und Autoren Raum zur Veröffentlichung.

Schlagwort: "Windenergie"

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Validierung von Methoden zur Bewertung von Vogelkollisionen – Die „PROGRESS-Studie“ (Grünkorn et al. 2016)
Oktober 2017

Studien-Steckbrief zur „PROGRESS-Studie“ – Validierung von Methoden zur Bewertung von Vogelkollisionen

Ermittlung der Kollisionsraten von (Greif-)Vögeln und Schaffung planungsbezogener Grundlagen für die Prognose und Bewertung des Kollisionsrisikos durch Windenergieanlagen (PROGRESS)

Die Studie befasst sich mit der Validierung von Methoden zur Prognose und Bewertung des Kollisionsrisikos. Insbesondere Greifvögel kollidieren bezogen auf ihre Bestandsgröße überproportional häufig, darunter auch der Mäusebussard als vergleichsweise häufige Art. Ob und wie er in Planungs- und Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen ist, ist weiterhin strittig. Ob sich die Auffassung, dass der Mäusebussard im Regelfall keine planungsrelevante Art ist (vgl. auch VGH Mannheim) durchsetzt, bleibt abzuwarten.

Im Fokus

  • Vogelkollisionen an Windenergieanlagen (WEA) an Land,
  • Schätzung der Kollisionsraten für einzelne Arten, Abschätzung der Erheblichkeit für Populationen,
  • Bewertung unterschiedlicher Methoden zur Prognose und Bewertung der Kollisionen,
  • Empfehlungen zur Konfliktbewältigung in der Planung

Zentrale Ergebnisse

  • Greifvögel kollidieren bezogen auf Bestandsgröße überproportional häufig mit WEA.
  • Häufige Arten (z. B. Möwen, Ringeltauben, Stockenten) kollidieren am häufigsten; Nachtzieher waren deutlich unterrepräsentiert.
  • Bei weiterem WEA-Ausbau sind negative Auswirkungen für Mäusebussard und Rotmilan wahrscheinlich; beim Mäusebussard bereits bei aktuellem Ausbaustand.
  • Es besteht ein Mangel an validierten Methoden zur Prognosedes Kollisionsrisikos. Das Band-Modell ist hierfür ungeeignet.
  • Raumnutzungsanalysen sind für viele Arten nur begrenzt aussagekräftig.
  • Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Habitat- oder WEA-Eigenschaften und Vogelkollisionen.
  • Empfehlung: Artenschutzrechtliche Betriebsbegleitung für Zielarten.
  • Angesichts kumulativer Effekte ist es erforderlich, projektbezogene Minderungs- und Vermeidungsmaßnahmen durch insgesamt bestandsstützende Maßnahmen (überregional) zu begleiten.

Formales

  • Forschungsnehmer: BioConsult SH (Leitung), ARSU GmbH, Institut für Angewandte Ökosystemforschung GmbH, Lehrstuhl für Verhaltensforschung der Universität Bielefeld.
  • Autoren/Hrsg.: Grünkorn, T., J. Blew, T. Coppack, O. Krüger, G. Nehls, A. Potiek, M. Reichenbach, J. v. Rönn, H. Timmermann, S. Weitekamp.
  • Förderung: BMUB; ab 2013: BMWi, FKZ: 0325300 A-D, Laufzeit: 01.11.2011 - 30.06.2015.
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