Publikationen

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Aufbereitung von Fachwissen zur naturverträglichen Energiewende

Bei allen Fragen rund um den Naturschutz in der Energiewende unterstützt das KNE mit fundierten Auskünften und Hinweisen. Durch die Aufbereitung verlässlicher Informationen für unterschiedlichste Fragestellungen und Themen tragen wir aktiv zur Versachlichung von Debatten bei. Dabei werden aktuelle Studien und Forschungsberichte, Fachartikel und andere Publikationen berücksichtigt. Darüber hinaus findet stetig ein Austausch mit Expertinnen und Experten statt.

Das KNE erstellt unterschiedlichste Publikationen für den Wissenstransfer  – vorwiegend digital. Darin werden Ergebnisse der Wissenschaft, aktuelle Ansätze und Fragestellungen im Zusammenhang mit der Umsetzung einer naturverträglichen Energiewende kompakt aufbereitet und in den jeweiligen Fachkontext eingeordnet.

Zusammenstellungen zu ausgewählten Themen

Zum Potenzial von Antikollisionssystemen seit 2018.

Zur Probabilistik in der Signifikanz-Bewertung.

Die KNE-Jahrbücher berichteten aus der vielfältigen Arbeit des KNE, gaben aber auch externen Autorinnen und Autoren Raum zur Veröffentlichung.

Schlagwort: "Dichtezentren"

Rotmilan im Flug - Foto: Manfrad Stöber/Adobestock.com
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August 2021

KNE-Fachgespräch Dichtezentren – fachliche und methodische Konzepte der Bundesländer

Dichtezentren haben in mehreren Bundesländern Eingang in Windenergieerlasse und/oder artenschutzrechtliche Leitfäden gefunden und haben dadurch eine Relevanz für den Windenergieausbau. In erster Linie entfalten sie diese auf Ebene der planerischen Steuerung: Dichtezentren sollen bei der Abgrenzung von Vorrang- bzw. Eignungsgebieten von der Windenergienutzung „freigehalten” werden. Darüber hinaus können Dichtezentren auch eine Relevanz für die Genehmigungsfähigkeit von einzelnen Vorhaben haben.

Ziel

Vor diesem Hintergrund und angesichts der Diskussion über die Flächenverfügbarkeit für die Windenergie liegt ein Blick auf die aktuelle Praxis nahe: Wie stellt sich der Umsetzungsstand der Dichtezentren in den Ländern dar, welche fachwissenschaftlichen Annahmen stehen dahinter, auf welcher Datengrundlage und mit welcher Methodik werden sie abgegrenzt? Ziel des KNE-Fachgespräches am 29. April 2021 mit über 150 Teilnehmenden war es, einen ersten bundesweiten Überblick über Verbreitung und Praxis zu geben (s. Gutachten von Wulfert und Schöne-Warnefeld 2021), Raum für den fachlichen Erfahrungsaustausch zu schaffen (u. a. mit ergänzenden Länder-Interviews, siehe unter Kapitel 3), und im Rahmen der Diskussion offene Fragen und fachlichen Klärungsbedarf zu identifizieren. Die Teilnehmenden tauschten sich dazu aus, wie Dichtezentren in den Ländern umgesetzt werden. Es wurde diskutiert, welche Methoden jeweils angewendet werden, um Dichtezentren zu bestimmen und ob sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Weiterhin wurden Auswirkungen von Dichtezentren auf die Flächenverfügbarkeit für Windenergie thematisiert. Vorträge und Inputs erweiterten den Wissensstand und vertieften die Diskussion.
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Greifvogel vor Himmel und Windrad
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April 2021

Dichtezentrenkonzepte – Fachliche Herleitung sowie Umsetzung in den Ländern

Die Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange sowohl bei der Ausweisung von Gebieten für die Windenergie auf der planerischen Ebene als auch auf Ebene der Genehmigung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Regionalplanung kann die Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange auf der Ebene der Genehmigung jedoch erheblich erleichtert und beschleunigt werden, um artenschutzrechtlich möglichst konfliktarme Windenergiebereiche festlegen zu können. In diesem Zusammenhang könnten Dichtezentren einen Lösungsbeitrag darstellen. Dichtezentren sind Gebiete, in denen windenergieempfindliche und reviertreue Arten eine hohe Siedlungsdichte aufweisen. Mit Hilfe der Dichtezentrenkonzepte können die für den Schutz und die Reproduktion von Arten wichtigen Gebiete gekennzeichnet und dargestellt werden. Sie stellen einen raumbezogenen Ansatz dar, der es erlaubt, eine Differenzierung der Bedeutung von Räumen für den Erhalt von Arten bereits auf Planungsebene vorzunehmen. Durch seine Raumbezogenheit können Bereiche hoher Siedlungsdichte, die als Quellpopulationen dienen, bereits im Rahmen der planerischen Steuerung von WEA berücksichtigt werden. Eine Reihe von Bundesländern hat inzwischen so genannte Dichtezentrenkonzepte (u. a. auch als Schwerpunkträume oder -vorkommen bezeichnet) für windenergieempfindliche Vogelarten, wie den Rotmilan, entwickelt.

Ziel

Das KNE hat ein Gutachten an das Planungsbüro Bosch & Partner vergeben, in dem die verschiedenen Herangehensweisen zur Abgrenzung von Dichtezentren in den Ländern ermittelt wurden. Es lassen sich raster- und schwellenwertbasierte Ansätze, Kerndichteschätzungen, vektorbasierte GIS-Ermittlungen von Vorkommensschwerpunkten sowie auf Habitatpotenziale gestützte Ansätze unterscheiden. Es liegt nahe zu vermuten, dass die Methode Einfluss auf die räumliche Abgrenzung und Zuverlässigkeit der Analyse hat.  Es soll als Grundlage für die weitere Diskussion dienen, in der die bestehenden Möglichkeiten und Grenzen der Dichtezentrenkonzepte für die planerische Festlegung von Gebieten für die Windenergienutzung als auch für die Ebene der Genehmigung beleuchtet werden sollen. Das KNE möchte dafür sensibilisieren, dass es angesichts der Bedeutung des Konzeptes für eine artenschutzkonforme Steuerung des Windenergieausbaus auf einen Konsens über die fachwissenschaftliche Belastbarkeit ankommt und regt an, die Konzepte auf der Grundlage einheitlicher Anforderungen weiterzuentwickeln. Weitere Aktivitäten und Veröffentlichungen zum Thema Dichtezentren Bereits am 11. Dezember 2020 veranstaltete das KNE ein Fachgespräch zum Thema Dichtezentren, damals mit rechtlichem Fokus. Im Fachgespräch „Die rechtliche Einordnung eines Ansatzes für mehr Artenschutz und Windenergie“ am 11. Dezember 2020 standen die Fragen im Zentrum, wie das fachwissenschaftliche Konzept der Dichtezenten rechtssicher in die Planungs- und Genehmigungsverfahren der Windenergieanlagen integriert werden kann, so dass ein höheres populationsbezogenes Artenschutzniveau sowie ein erleichtertes und beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren für WEA rechtmäßig sichergestellt werden kann. Hier finden Sie die Dokumentation „Fachgespräch Dichtezentren – Die rechtliche Einordnung eines Ansatzes für mehr Artenschutz und Windenergie“. Foto vorherige Seite mit Verweis auf die Publikation: ©John - stock.adobe.com
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Rotmilan im Flug - Foto: Manfred Stöber/adobestock.com
© Manfred Stöber-adobestock.com
April 2021

KNE-Fachgespräch Dichtezentren – die rechtliche Einordnung eines Ansatzes für mehr Artenschutz und Windenergie

Das Zusammenspiel von Dichtezentren und Windkonzentrationszonen zugunsten des populationsbezogenen Artenschutzes und der Windenergie stellt sich in den Ländern unterschiedlich dar. Nicht nur auf fachwissenschaftlicher, sondern auch auf rechtlicher Ebene werden die Dichtezentren unterschiedlich geregelt. Zudem werfen diese mit ein paar Jahren zumeist jungen Regelungen eine Reihe rechtlicher Fragen auf, die bisher nur selten Eingang in die Rechtsprechung gefunden haben. Vor dem Hintergrund einer sich in den Ländern bereits etablierenden Praxis zu Dichtezentren, ging das Fachgespräch einer ersten Einordnung dieses Ansatzes nach. Ziel des Fachgesprächs war es daher, die rechtssichere Gestaltung, Umsetzung und Weiterentwicklung von Dichtezentren zu erörtern. Konkret sollten die rechtlichen Grundlagen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Dichtezentren diskutiert werden. Am 11. Dezember 2020 hat das KNE das "Fachgespräch Dichtezentren − Die rechtliche Einordnung eines Ansatzes für mehr Artenschutz und Windenergie“ zu der Thematik durchgeführt. Zu dem digital durchgeführten KNE-Fachgespräch trafen sich rund 30 Expertinnen und Experten mit rechts- oder fachwissenschaftlichem Hintergrund aus Ministerien, Behörden, Instituten, Kanzleien und Verbänden der Bereiche Naturschutz und Energie. Die Veröffentlichung fasst den Ansatz zu Dichtezentren, die Fragestellung und das Ziel zusammen und gibt die maßgeblichen Inhalte der Diskussionen wieder. Sie liefert darüber hinaus eine Übersicht zu den Übersicht zum Vortrag von Dr. Nils Wegner, LL.M. zur „Rechtliche(n) Einordnung von Dichtezentren im Planungsverfahren“ und zum Vortrag von Dr. Marcus Lau zu „Rechtliche Einordnung von Dichtezentren im Genehmigungsverfahren“. Rotmilan im Flug - Foto im Titel: Manfred Stöber/adobestock.com
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