KNE-Forschungsprojekte

Das KNE widmet sich ausgewählten Fragestellungen an der Schnittstelle von Naturschutz und erneuerbaren Energien mit eigenen Forschungsprojekten. Die Forschungsthemen und -vorhaben sind stets praxisorientiert und dienen dem Wissenstransfer in die Praxis. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zielgruppengerecht aufbereitet und der Austausch mit den verschiedenen Akteuren gesucht. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte werden veröffentlicht, im Rahmen von Veranstaltungen diskutiert und fließen überdies in die Beantwortung von Anfragen ein.

Die Forschungsprojekte des KNE sind geprägt von der Zusammenarbeit und der Einbeziehung der Akteure der naturverträglichen Energiewende. Dabei nutzt das KNE unterschiedlichste bedarfsorientierte Formate. Von Workshops und Webinaren, über bundesweite Veranstaltungen bis hin zur Vergabe externer Fachgutachten zur jeweiligen Thematik.

FuE-Vorhaben: SuN-divers

Laufendes. Projekt - Der Ausbau der Photovoltaik, auch auf der Freifläche, wird in den nächsten Jahren in Deutschland stark zunehmen. Ziel des Projektes ist es, die Berücksichtigung von Naturschutzbelangen bei der Umsetzung von Solarparks besser zu unterstützen und den Wissenstransfer in die Planungspraxis zu stärken. Das Vorhaben soll dazu beitragen, dass Naturschutzbelange bei der Implementierung von Solarparks auf kommunaler Ebene stärker als bisher Berücksichtigung finden.
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FuE-Vorhaben: Antikollisionssysteme in der Praxis

Laufendes. Projekt - Das novellierte Bundesnaturschutzgesetz führt Antikollisionssysteme (AKS) als eine geeignete Schutzmaßnahme auf, die Kollisionsrisiken von Vögeln an Windenergieanlagen vermeiden beziehungsweise senken kann. AKS sollen alternativ zu anderen Maßnahmen, beispielsweise pauschalen Abschaltungen, eingesetzt werden. Ziel des Vorhabens ist es, die Rahmenbedingungen für den Einsatz von AKS zu klären, um die Anwendung von Antikollisionssystemen in Genehmigungsverfahren auf eine fachwissenschaftlich abgesicherte Grundlage zu stellen.
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FuE-Vorhaben: Anforderungen an technische Überwachungs- und Abschaltsysteme an WEA

Im Rahmen des Projektes wurden erste Empfehlungen zu den Anforderungen an Kamera- und Radarsystemen formuliert, die Vögel automatisch erkennen und entsprechend die Windenergieanlage abschalten, um eine Kollision zu vermeiden. Das KNE führte dazu eine mehrteilige Veranstaltungsreihe mit Expertenworkshops und einer Fachveranstaltung durch. Im Auftrag des KNE wurde eine Studie zu wirtschaftlichen Aspekten ereignisbezogener Abschaltung erstellt.
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KNE-Fachdialog: Qualitätssicherung von Fledermausgutachten

Anstoß für den Fachdialog war die zunehmende Diskussion um die Qualität von Artenschutzgutachten. Der Fachdialog war ein Diskussions- und Arbeitsprozess, an dem Mitglieder aller relevanten Akteursgruppen mitarbeiteten. Er erarbeitete drei Empfehlungen für die Qualitätssicherung von Fledermausgutachten in Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen. Das KNE agierte als neutraler Dialoggestalter und Moderator.
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KNE-Fachdialog: Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe

Es gab immer wieder Diskussionen darüber, wann geplante Windenergieanlagen zu Beeinträchtigungen von Stätten des UNESCO-Welterbes führen können. Der Fachdialog war ein Diskussions- und Arbeitsprozess, an dem Mitglieder aller relevanten Akteursgruppen mitarbeiteten. Er erarbeitete drei Empfehlungen für die bessere Vereinbarkeit von Windenergieausbau und UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Das KNE agierte als Dialoggestalter und Moderator.
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In den vergangenen Jahren ist es in Deutschland immer wieder zu Diskussionen darüber gekommen, wann geplante Windenergieanlagen zu Beeinträchtigungen von Stätten des UNESCO-Welterbes führen können. Betroffene aller Akteursgruppen empfinden die Prozesse, die zur Klärung der Verträglichkeit von Anlagen führen sollen, als unbefriedigend und formulieren Verbesserungsbedarf.

Der Fachdialog war ein Diskussions- und Arbeitsprozess, an dem Mitglieder aller relevanten Akteursgruppen mitarbeiteten. Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende agierte als neutraler Dialoggestalter und Moderator.

Der Fachdialog erarbeitete drei gemeinsame Empfehlungen für die bessere Vereinbarkeit von Windenergieausbau und UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Diese betreffen:

  • unterschiedliche Vorschläge, die zu besser ablaufenden Prozessen, klareren Rollen und Zuständigkeiten beitragen sollen.
  • das Ziel, allen Beteiligten mehr Verlässlichkeit in der Frage zu bieten, aus welchen Gründen welche Eigenschaften einer Welterbestätte bei der Klärung der Verträglichkeit von geplanten Anlagen berücksichtigt werden müssen. Dafür wird vorgeschlagen, eine in der Praxis handhabbare Operationalisierung des außergewöhnlichen universellen Wertes und der geschützten Attribute der Welterbestätte anzufertigen.
  • die Ausarbeitung einer guten fachlichen Praxis der Visualisierung von Windenergieanlagen vor, weil es in der Praxis immer wieder zu mangelhaften Visualisierungen komme und dies sachliche Auseinandersetzungen um Planungen erschwere.

Darüber hinaus diskutierte der Fachdialog weitere Vorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in gemeinsame Empfehlungen mündeten, aber wichtige Hinweise, Argumente und Anliegen enthalten.

Gegenstand des Fachdialogs

Einen ersten Anstoß zum Fachdialog „Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe“ gab die Deutsche UNESCO-Kommission. Sie hatte Konflikte zwischen Windenergieplanungen und Welterbestätten beobachtet und machte das KNE auf den Diskussionsbedarf aufmerksam.

In weiteren Gesprächen zeigte sich, dass Konflikte insbesondere bezüglich der Bewertung von Ansprüchen der Welterbestätten und deren eventueller Beeinträchtigung durch Windenergieanlagen entstehen. Recherchen des KNE ergaben, dass es in den letzten Jahren mindestens an fünfzehn deutschen Welterbestätten zu Auseinandersetzungen bezüglich etwaiger Beeinträchtigungen durch Vorhaben der Windenenergienutzung gekommen war.

Je häufiger Fragestellungen zu der Vereinbarkeit von Windenergieplanungen und Welterbeansprüchen in guten Verfahren, mit angemessenen Methoden und gelingender Kommunikation geklärt werden können, desto besser wird es gelingen, die beiden wichtigen Ziele der Verringerung der Erderwärmung mit Hilfe der Energiewende und des Schutzes des menschlichen Erbes zu erreichen, und in Einzelfällen angemessen auszutarieren. Hierzu hat der Fachdialog einen Beitrag geleistet.