18.09.2024

KNE-Beiratssitzung: Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Energiewende

Zum Abschluss der „Highlight-Woche“ des KNE mit der KNE-Konferenz und dem KNE-Sommerabend fand am 16.09.2024 die 19. Sitzung des KNE-Beirats statt. Angesichts der zahlreichen rechtlichen Veränderungen herrschte reger Austauschbedarf zwischen den Beiratsmitgliedern. Fachliche Einblicke in die Arbeit des KNE gaben Dr. Julia Wiehe und Dr. Mathis Danelzik.

Mit einer Keynote eröffnete Dr. Jochen Gebauer, Abteilungsleiter Naturschutz im Bundesumweltministerium (BMUV), die 19. Sitzung des KNE-Beirates. Sowohl auf Bundes- als auch EU-Ebene gebe es zahlreiche Neuerungen im Politikfeld Naturschutz und Energiewende. Man sei insbesondere mit der nationalen Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED III) beschäftigt. Ein weiteres großes Thema seien nationale Artenhilfsprogramme (nAHP), hinsichtlich deren Bezug zum Ausbau der erneuerbaren Energien (vgl. KNE-Wortmeldung). Angesichts der dynamischen Entwicklungen sei es wichtig, das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Energiewende aufrechtzuerhalten.

Dr. Julia Wiehe, Teamleiterin Solar im KNE, gab in ihrer Präsentation Einblicke in das FuE-Vorhaben SuN-divers und zu dem kürzlich erschienenen Fachgutachten „Möglichkeiten und Grenzen des artenschutzrechtlichen Ausgleichs in Solarparks“. Mit dem verstärkten Zubau von Solarparks entstehe ein erhöhter Bedarf an Projekt- und Ausgleichsflächen. Im Rahmen des Projektes beschäftige man sich insbesondere mit den Fragen, ob der artenschutzrechtliche Ausgleich auf der Vorhabensfläche erreicht werden könne und für welche Arten dies unter welchen Voraussetzungen möglich wäre.

Zum Stand des Standardisierungsprozesses zur Probabilistik informierte Dr. Mathis Danelzik, Leiter Dialoggestaltung im KNE. Die von der Umweltministerkonferenz (UMK) eingesetzte Unterarbeitsgruppe Probabilistik (UAG 2) begleitet seit 2022 die Erarbeitung des „Raumnutzungs-Kollisionsrisikomodells“ („RKR-Modell“). Das KNE ist Mitglied in der UAG 2 und moderiert ihren Arbeitsprozess (siehe KNE-Internetseite). Die Vollzugsfähigkeit des „RKR-Modells“ sei von mehreren Bedingungen abhängig, wie einer Signifikanzschwelle, der Erprobung und Evaluierung sowie der rechtlichen Umsetzung.

Die Beiratsmitglieder betonten in ihren Diskussionsbeiträgen zu den jeweiligen Themen ihre Wertschätzung für die Arbeit des KNE. Angesichts der dynamischen umwelt- und energiepolitischen Entwicklungen sei das KNE ein wichtiger Akteur, der zum Erhalt des Gleichgewichts zwischen Naturschutz und Energiewende beitrage.