26.01.2021

Klimawandel, Naturschutz und Energiewende zusammendenken

  • Rund 150 Teilnehmende diskutierten im Rahmen des digitalen KNE-Winterfrühstücks über Herausforderungen der naturverträglichen Energiewende im Wahljahr 2021

„Wie schnell müssen die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, um die Klimaziele zu erreichen? Welche Flächen sind dafür geeignet? Und welche Auswirkungen sind Natur und Anwohnenden zumutbar? Diese Fragen werden eine wichtige Rolle in diesem Energiewendejahr spielen. Die Debatten darüber kontrovers und offen, aber auf sachlicher Grundlage zu führen – dafür wird sich das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende engagieren“, betonte KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke beim digitalen KNE-Winterfrühstück. Rund 150 Gäste aus Naturschutz, Politik, Energiewirtschaft, Behörden und Institutionen diskutierten aktuelle Herausforderungen im Spannungsfeld von Naturschutz und Energiewende – von naturverträglichen Solarparks bis hin zu Konfliktlösungen vor Ort.

In einem Podiumsgespräch unterstrich Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW: „Die Rettung von Biodiversität und Klima gehen Hand in Hand. Die größte Gefahr für viele Arten ist der Klimawandel. Ein ausreichender Ausbau der Erneuerbaren Energien ist darum praktischer Artenschutz. Um die Energiewende voranzutreiben, brauchen wir dringend Fortschritte beim Windenergieausbau. Das heißt konkret: mehr Flächen für den Bau neuer Windräder, schnellere Genehmigungsverfahren und Vereinfachungen beim Repowering alter Windenergieanlagen. Natürlich ist die Naturverträglichkeit ein hohes Gut, deshalb muss der Schutz von Populationen gefährdeter Arten gewährleistet sein.“

Jörg-Andreas Krüger, Präsident des NABU, appellierte: „Wir müssen in den nächsten Jahren unsere gesamte Art des Wirtschaftens sozial und ökologisch transformieren, um die Klimakrise zu bewältigen. Wir brauchen einen deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Damit die Energiewende gelingen kann, ist außerdem ein schneller Netzausbau nötig. Beides kann und muss naturverträglich geschehen.“

Neues KNE-Video: Naturschutz und erneuerbare Energien voranbringen!
Per Video kam auch die junge Generation zu Wort, die eindringlich auf eine Unterstützung der Energiewende vor Ort drängt. „Die jungen Menschen wurden nicht gecastet, um einen Text Dritter vorzutragen. Sie haben den Text selbst entwickelt und eingesprochen. Wenn man mit Kindern und Jugendlichen der Fridays-for-Future-Bewegung spricht, kann man sich der Eindringlichkeit ihrer Argumente kaum entziehen. Das sollte uns hoffnungsvoll stimmen: Dass es eine Generation gibt, die sich von Klimawandel und Artensterben berühren und aufrühren lässt“, so Raynal-Ehrke.

Das KNE

Das 2016 gegründete Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) ist eine von der Umweltstiftung Michael Otto getragene und vom Bundesumweltministerium finanzierte Einrichtung. Zweck der gemeinnützigen GmbH ist die Unterstützung einer naturverträglichen Energiewende vor Ort. Das KNE bietet Beratung und umfangreiche Fachinformationen an, es organisiert Dialog und Austausch, und vermittelt, wenn es beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu Konflikten kommt, speziell ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren.